Das Problem mit „Google Fonts“

„Google Fonts“ – eigentlich eine sehr schöne Funktion bei der Schriftarten von Google für Internetseiten zur Verfügung gestellt werden. Leider aktuell aber auch eine sehr teure Kostenfalle für dich und dein Unternehmen, wenn ihr diese auf eurer Internetseite – wissentlich und unwissentlich – verwendet. Wir erklären euch auf was es zu achten gilt, wie ihr schnell überprüfen könnt ob ihr betroffen seit und was ihr machen müsst, solltet ihr betroffen sein.

Was gibts zu beachten?

Das Landgericht München hat mit einem Urteil vom 20.01.2022 festgestellt, dass bei Einsatz von „Google Fonts“ und das damit verbundene Laden von Schriftarten von den Google Servern ohne Zustimmung eine Schadenersatzforderung auf dich zukommen kann. Begründet wird diese damit, dass hierbei Daten ohne Einwilligung deines Besuchers und ohne Notwendigkeit, da Schriftarten auch lokal eingesetzt werden können, in die USA übertragen werden.

Seit diesem Urteil mehren sich in der Tat die Schreiben von Anwaltskanzleien und Mitbewerbern, die zu einer Unterlassung und/oder Schadensersatz auffordern…heißt für dich: Es wird teuer! Denn meist liegen diese Zahlungsaufforderungen zwischen 200 und 500€.

Umso wichtiger ist aktuell sicherzustellen, dass du keine „Google Fonts“ verwendet bzw. die Schriftarten lokal benutzt und eben nicht von den Servern von Google. Leider sind „Google Fonts“ sehr häufig verwendet und daher in vielen Standard Internetseiten verwendet.

Wie erkenne ich, ob ich ein Problem habe?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten herauszufinden ob deine Homepage „Google Fonts“ verwendet. Diese strecken sich von sehr technisch bis hin zu einem Klick. Wir stellen dir daher mal eine sehr einfache und eine technische Möglichkeit vor.

1. Option – Die einfache Möglichkeit

Es haben sich auf Grund des Problems bereits eine Vielzahl an Onlineservices entwickelt, bei denen du einfach deine Seite einträgst und sofort ein eindeutiges Ergebnis geliefert bekommst: Gut oder schlecht, mit oder ohne Google Fonts.
Wir empfehlen dir den Service von „sicher3“, da dieser sehr einfach und in unserem Test am zuverlässigsten war. Dafür haben wir dir hier eine kleine Anleitung vorbereite:

  1. Checker öffnen

    Gehe auf folgende Internetseite: https://sicher3.de/google-fonts-checker/

  2. Adresse eintippen

    Trage im Adressfeld deine Internetseite ein und klicke auf „Prüfen“

  3. Positives Ergebnis erhalten

    In diesem Fall ist alles Gut, keine Google Fonts werden verwendet

  4. Negatives Ergebnis erhalten

    In diesem Fall ist es schlecht, da „Google Fonts“ im Einsatz sind. Wie in diesem Beispiel ersichtlich, werden also 3 Schriftarten von den Servern von Google (https://fonts.gstatic.com) geladen, was also in den Augen des Landesgerichts München einen Verstoß darstellt.

Diese Methode ist zumindest für die meisten von euch vollkommen ausreichend. Wichtig dabei aber zu beachten, dass immer nur die jeweilige Seite geprüft wird. Habt ihr also Beispielsweise 2 verschiedene Internetseiten wie www.MeineSeite.de und www.MeineSeite-shop.de oder shop.MeineSeite.de oder ähnliches, müsst ihr jeweils eine Prüfung durchführen.

2. Option – Die technische Option

Die technische Methode ist für die Experten, daher werden wir sie auch nur kurz ansprechen. Dabei könnt ihr direkt in eurem Quellcode der Internetseite überprüfen, ob Google Fonts geladen werden. Hierfür am besten mit deinem der gängigen Browser den Quellcode anzeigen lassen – je nach Browser nennt sich das „Webmaster-Tools“ oder „Quelltext anzeigen“ oder ähnliches. Dort könnt ihr gezielt nach „fonts.gstatic.com“ suchen und somit passend wie im oben gezeigten roten Beispiel geladene Schriftarten finden.

Was muss ich tun, wenn ich betroffen bin?

Solltet ihr jetzt festgestellt haben, dass eure Website also „Google Fonts“ nutzt besteht Handlungsbedarf. Leider gibt es keine pauschale Lösung, da die Lösung von der eingesetzten Internetseite abhängt. Daher können wir nur empfehlen euch direkt mit dem technischen Ansprechpartner eurer Website in Verbindung zu setzen.

Ihr habt keinen technischen Ansprechpartner? – Wir versuchen euch ebenfalls gern weiterzuhelfen!

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